Eva Lexa erzählt in ihrem Roman
in ebenso raffinierter wie tragikomischer Dialektik von dem Leben, das sie in Kashmir Anfang des Krieges 1989 geführt hat.
 Die Autorin beschreibt in furioser Weise ihr Leben mit PTBS
(Posttraumatische Belastungsstörung).

Sie hat die ganze Welt bereist, um mit ihrem Mann Fotografien für Bildbände aufzunehmen.

Die Erfahrungen und Weisheiten,
die sie unterwegs gewonnen hat,
gibt sie an den Leser weiter. 


Ihre enorme Beobachtungsgabe,
die am Anfang aller ihrer Fotos steht,

ist auch die Basis ihrer Bücher. 
Sie ist so unmittelbar in ihren literarischen Erzählungen, dass zwischen dem Leser und dem Gelesenen keine Luft bleibt.


Da passt wirklich nur ein Wort: ihre Bücher sind atemberaubend — oder anders gesagt, sie werden in einem Atemzug gelesen……

An PTBS zu leiden ist kein Zeichen

von Schwäche oder "Geisteskrankheit". Es ist die normale Reaktion auf ein außergewöhnliches Erlebnis. Genauso wie ein gesunder Knochen unter einer sehr schweren Last bricht, kann ein vorher gesunder Mensch in Folge traumatischer

Erlebnisse PTBS entwickeln. Und wie der Knochen ist auch dieses seelisches Leiden heilbar.

 

 

 

 

Ich habe doch 1989 der Anfang
des Konflikts zwischen Indien und Pakistan erlebt. Von Erschöpfung und Angst um meinen Leben bin ich fast gestorben. Ich bekam PTBS. Jemandem meine Gefühle zu schildern, scheitere ich. Meisten war die Antwort: Kashmir ist weit, sein Froh das du es überlebt hast.
Dann endlich nach 10 Jahren traf ich einen alten Psychologen, der noch Menschen aus der KZ geheilt hat… Bei einer Sitzung sagte ich ihn: dass ich schäme, weil ich ein Satisfaktiongefühl habe, wenn ich an die 60 Tausend Tote denke, die in den 10 Jahren Ion Kashmir gestorben sind...
Das verstehe ich vollkommen, Sie brauchen sich nicht schämen, die werden nicht lebendig sein, aber wenn die Ihnen helfen Ihre PTBS zu verlieren dann sind die nicht umsonst gestorben.
Bei andere Sitzung erzählte ich ihn: Wenn mir Leute sagen ich soll froh sein, dass ich überlebt habe, schäme ich mich und freuen kann ich mich nicht.
Das verstehe ich auch, das ist immer bei Menschen die PTBS überlebt hatten, sie verlassen die Lebende im Krieg und sie sich in Sicherheit… Ganz normal…
Heute Ukraine: Ich freue mich, dass viele Menschen werden wissen, was PTBS bedeutet, auf jedenfalls werden es weniger sein, die mir psychosomatische Nachwirkungen von meinem PTBS nachsagen. Habe ich keine, ich bin geheilt und ohne schlechte Gewissen kann ich den Freunden von damals zurufen:
Kasimir ist doch nicht so weit, und die mich beneidet haben das ich es erlebt habe;  jetzt habt ihr auch die Möglichkeit. Zuletzt möchte ich noch sagen, auch Zaungäste von einem Krieg können PTBS bekommen…
In meinen Büchern erzähle ich wie ich es PTBS verloren habe

 

 

 

So wie sich heute die Menschen in der Ukraine

fühlen, so habe ich mich im November 1989

in Srinagar gefühlt. Die 5 Tage Krieg in Kashmir, die ich dort erlebt habe, haben mir 10 Jahre PTBS gebracht. Heute bin ich geheilt (seit zwanzig Jahren), aber was bliebt ist, die Fähigkeit, nachvollziehen der Angst, wenn man sich im Krieg befindet. Ich bin damals aus Srinagar mit der Maschine nach Delhi geflogen, wo in den Gängen Hunderte Diplomaten, Journalisten standen. Wenn ich es Jemandem hier erzählen wollte,

wurde mir gesagt: “Es ist verboten während des Fluges zu stehen“.  Die Leute, die das damals zu mir gesagt haben, wissen bis heute nicht, wie ich sie dafür hasse… Kriege sollen verboten sein! Und ich habe es nur deshalb so erlebt, weil ich ein Kapitel über Skifahren schreiben wollte, in den Bildband, den ich damals über Indien gemacht habe.

 


Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS):

Folge extremer Erlebnisse wie körperlicher Gewalt oder Lebensbedrohung durch Katastrophen, die

die persönlichen Verarbeitungs- und Bewältigungsmöglichkeiten überfordern. Die Symptome beginnen typischerweise mit einer Verzögerung von Tagen, Wochen oder Monaten nach dem belastenden Ereignis.

Die Symptome der PTBS können auch sofort,

also Stunden bis wenige Tage, nach dem einschneidenden Ereignis beginnen. Einem anfänglichen Zustand der Betäubung und Empfindungslosigkeit („wie vor den Kopf gestoßen“) folgen – je nach Persönlichkeitsstruktur des Betroffenen – Depression, Angst, Ärger, Verzweiflung, Überaktivität oder sozialer

Rückzug. Der Arzt spricht hier von einer akuten Belastungsreaktion.

 

 Zur Zeit des Ersten Weltkriegs sprach man von der „bomb-shell disease”, in Deutschland wurden PTBS-Patienten damals als „Kriegszitterer” bezeichnet.

 

In jüngster Zeit wurden weitere Unterformen der PTBS postuliert. Dazu gehört etwa das Post Cult Syndrome, das bei Leuten auftritt, die einen sektenähnlichen religiösen Kult verlassen haben.

 

 Das Buch der tschechisch-deutschen Autorin

Eva Lexa vereint diese Syndrome zu einem neuen, ganz eigenen Phänomen. In den 90-er Jahren besuchte sie als Journalistin Kashmir und erlebte den Völkermord hautnah. Nach der Rückkehr aus dem Krisengebiet war ihr Leben nicht mehr wie zuvor.

 

 

Dank den richtigen Menschen,

bin ich seit 20 Jahren schon geheilt,

und es ist gut so...

 

An alle, die mir nicht glauben:

In meinen 10 Jahren PTBS habe ich gelernt, mit Menschen umzugehen,

die es mir nicht geglaubt haben. Ich dachte immer:

“Du brauchst es mir nicht zu glauben.

Aber ich habe es trotzdem erlebt.”

In letzter Zeit ist es mir wieder bei

einigen Menschen passiert. Sie glaubten mir nicht, aber ich benutzte die „gewonnene alte Erfahrung“. Ich bleibe ruhig und denke:

„Es ist trotzdem so, wie ich es Dir schildere.

Es ist wahr.“ Allerdings erwarteten meine

Mitmenschen, eine ganz andere Reaktion von mir,

nämlich dass ich entweder ausflippe oder versuche,

sie zu überzeugen. Nachdem mir dies in letzter Zeit oft passiert ist, habe ich überlegt, wie ich zu dieser Eigenschaft gekommen bin. Bei der Suche nach der Antwort habe ich oft an PTBS und die Verbindung mit meine Reaktion, gedacht. So habe ich die Antwort gefunden. Und zwar ich kann sehr gut damit umgehen, wenn mir die

Mitmenschen nicht glauben...

 

In meinen Büchern beschreibe ich in Romanform, wie sehr ich die Vietnam-Veteranen um das Sprechen über PTBS um ihre Therapie beneide.

Das war das erstenmal und letztenmal

wo ich Neid verspürte.

 

Es ist für manche Menschen unverständlich...

und verleitet manche Menschen dazu,

mich für die Eigenschaft,

dass es mir Wurst ist, dass sie mir nicht glauben,

zu beneiden. Aber niemand gibt Neid zu.

Also sucht man andere Angriffsgründe.

Die allerdings sind zwangsläufig falsch,

da sie nur im Kopf des Urhebers entstanden sind

und nichts mit mir zu tun haben.

10 Jahre war ich nicht „verwertbar“, / Claudia Roth über manche Flüchtlinge/.
Ich zitterte oft am ganzem Körper, hatte hohe Blutdruck, ich schlief nicht. Obwohl ich Arbeit,
Familie hatte, sprach die deutsche Sprache,
die Gesellschaft hat mich abgestossen,
weil PTBS kaum damals jemand kannte.
Nur ich bin seit ewig geheilt! Und geholfen hat mir nur ein alter Psychologe. Der hat es sofort erkannt.

 

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia schreibt: „Besonders schwere Formen von PTBS sind etwa das so genannte KZ-Syndrom bei Überlebenden des Holocaust oder des sowjetischen Gulag-Systems und das speziell im englischen Sprachraum bekannte Post Vietnam Syndrome (PVS). Zur Zeit des Ersten Weltkriegs sprach man von der ‘bomb-shell disease’.

In jüngster Zeit wurden weitere Unterformen der PTBS postuliert. Dazu gehört etwa das Post Cult Syndrome, das bei Leuten auftritt, die einen sektenähnlichen religiösen Kult verlassen haben.“

 

 

Eva Lexas Roman ist dialogisch geschrieben. Zuweilen mischen sich weitere Stimmen ein,

ein seltsames Panoptikum von Männern,

Frauen und einem müden Käfer,

der sich mit einer Hauskatze unterhält.

Der Freudianer, ein Psychologe,

soll die Patientin Eva heilen und wird schließlich selbst zum Fall. Ein anderer Mann, Axel, will Eva mit selbsterlernten Hypnotherapien gefügig machen.

Allen gemeinsam ist die unfreiwillige Komik in dem, was sie sagen und tun, oft atemberaubend, abgründig, kafkaesk, zum Lachen und Weinen,

die den Roman auch wie eine gelungene Schweijkiade des 21. Jahrhunderts lesen lassen.

 

 

 

 

Stand heute: ich bin geheilt. Und das seit 20 Jahren.

In meinen 10 Jahren PTBS, habe ich gelernt mit den Menschen, die mir PTBS nicht geglaubt, umzugehen.

Allerdings bringt es mir gleichzeitig Probleme,

wenn ich meinen Mitmenschen etwas berichte,

was sie entweder nicht kennen oder es mir nicht glauben, erwarten die von mir ganz andere Reaktion

von mir an ihre Feststellung. Sie gehen

einfach von sich aus, wie sie reagiert würden,

wenn denen Jemand was nicht glauben würde.

 

Manchmal bringt mir meine Erfahrung

die ich mit PTBS gewonnen habe, Missverständisse.

Allerdings für meine innere Ruhe

ist es, die ganze Sache, nicht relevant…

 

 

 

Vor 30 Jahren erlitt ich ein Kriegstrauma,

lebte 10 Jahre damit,

ohne dass es diagnostiziert wurde.
Kein Mensch in meiner Umgebung wußte,

was das ist — mich inbegriffen.
Nach diesen zehn Jahren wurde es gleich während des ersten Gesprächs mit einem alten Psychologen erkannt, der noch Menschen aus dem KZ behandelte.
Er hat mir geholfen, mich von den Folgen dieses „Unfalls“ zu befreien. Ja, ein Trauma ist ein psychologischer Unfall.

Man kann es heilen, wie ein gebrochenes Bein.

Nur — das kaputtes Bein sieht man. PTBS, Tumor, und andere Erkrankungen sieht man nicht, sozusagen man kann es nicht in die Hand nehmen, es bleibt nur dem Menschen, der darunter leidet, zu vertrauen.

Seit 20 Jahren bin ich mittlerweile geheilt.

Und jetzt hat es mich wieder eingeholt.

Gottseidank nur in einer Sache;
Ein paar Menschen, die über mein Erleben Bescheid wissen, sagen über mich, ich sei „vorbelastet“.

So ein Quatsch!


Ein Trauma ist keine Krankheit,

die langfristige Auswirkungen hat,

wenn es geheilt ist.


Jeder Mensch, der ein Trauma durchlebt und überwunden hat, ist dadurch stärker geworden.

So auch ich.

 

Genau so, wie Menschen, die sexuelle

Gewalt in der Kindheit erlebt haben,

leiden Menschen, die Kriegstraumen erlitten haben, unter den gleichen Schuldgefühlen: Ich habe mitgemacht, also bin ich schuld; ich habe Menschen verlassen, die sterben werden — also bin ich die Böse. Beides stimmt nicht. In meinem Fall sind, seit ich in Kashmir 1989 war bis 2002, 40.000 bis 80.000 Menschen gestorben.

Ein Trauma umfasst auch Gewissensbisse dafür,

dass man selbst der Gefahrenzone entkommen ist, aber die Zurückgebliebenen ihrem Schicksal überlässt.  So war es bei mir. Deshalb haßte ich es, wenn jemand sagte; Sei froh das du es überlebt hast...

 

Ausschnitt aus meinem Buch:

 

>> Und der 11. September? Arzt
>> Da kannte ich schon meinen Neurologen, er begleitete mich, sozusagen.
>> Aber was haben Sie gefühlt? Arzt
>> Schlimm, es kam erstmals eine riesengroße Wut, sozusagen, da habt ihr es,

mir hat ja Niemand zugehört. Dann nach 14 Tagen ein Gefühl von Satisfaktion. Dann
würde es besser.
>> Dort habe sie Ihre Wut begraben. Arzt


Mein Neid ist mit den Vietnamveteranen baden gegangen. Und die Wut mit 11.
September. Der Arzt hat entschieden:

Und zwar das ich PTSS habe,

aber voll einsatzfähig bin.
Die Wut in mir zu suchen hat sich als sinnloses Unterfangen erwiessen.

 

Aber wie ist es mit der Satisfiktion überhaupt.

Kein Mensch kann sich vorstellen, das man Schuldgefühle hat, wenn man überlebt, wenn man eine schlimme Sitution entkommt. Ich bin zwar am Leben, aber ich habe Tausende Menschen in den Ellend gelassen. Irgendwir fühlt man das das Gefühl falsch ist, und will es weggehaben...

Ich, zumBeispiel habe es so verarbeitet:

Ich schrieb es auf.

Aber wie ist es mit den vielen Füchtlingen die mit  diesen Schuldgefühl leben mussen?

 

Ich weiß zwar die Antwort aber

behalte ich es für mich...

 

Es ist meine jahrelanges  Beschäftigung mit diese Thematik, sollen sich die Köpfe die Psychologen damit, zerbrechen....

 

 

 

 

Freudianer

22 Oktober 2001 22:53

Ich muss mich bei Dir bedanken für all Deine schönen Bilder, Skulpturen Fotos und all das was Du sonst noch schreibst und tust.... ich denke mir, Du bist unserer Zeit voll voraus und die Menschen werden es erst Jahre später verstehen, das jemand in ihrer Zeit gelebt hat der ein Unikat war und ist!! Und noch was, ich sehe Dich halt so mit meinen Augen und Du bist was besonderes und das gute daran ist das Du normal geblieben bist und das zeichnet Dich aus.
Deine Bücher sind genial und nicht nur

 Beschreibungen
von neidischen Handlungen deiner Mitmenschen.

Sondern auch eine Lebenshilfe!!

 

Ich will nie Menschen in meiner Nähe haben,
die Anerkennung mit Neid verwechseln.

Eva Lexa Lexova

Natürlich gibt es meine bücher als e-books!

Bitte kontaktieren Sie mich!

Ich habe festgestellt, dass mir nur Leute glauben die ein gutes Menschenkenntnis haben. Alle anderen kann ich vergessen. E.L.L.

Menschen, die sich selbst nicht mögen, hassen es, alleine zu sein. Eva Lexa Lexova

Ich weiß jetzt,
warum mir alles Mögliche einfällt:
Ich beschäftige mich nicht mit menschlicher Blödheit,
deshalb ist mein Kopf bereit, mir interessantere
Erkenntnisse zu liefern — er ist einfach offen.
E.L.L.

„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ Mahatma Gandhi

Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren. Stefan Zweig

Über alles können Sie mit Neider sprechen, nur über ihren Neid nicht, da hört jeder Unterhaltung auf..

E.L.L.

Der Neid richtet bei dem Beneideten nichts an. E.L.L.

Wenn ein Mensch nett ist, bedeutet es noch lange nicht, dass er auch blöd ist… E.L.L.

"Die Art wie dich jemand

behandelt sagt aus,

was für ein Mensch er ist und nicht,

was für ein Mensch Du bist."

E.L.L.

Die beste Rache ist: darüber hinweg kommen und einfach fröhlich weiter machen. Gib niemals jemandem die Genugtuung dich leiden zu sehen. Samedin Selimović


Niemand weiß über dich mehr zu berichten als der

der dich am wenigsten kennt.

 

Eva Lexa Lexova

Klag niemand dein Leid, so wird es nicht breit. Deutsches Sprichwort

Ich kritisiere nicht,
das überlasse ich denen die nichts können, aber in der Kritik sind sie Weltmeister…

E.L.L.

Der Neider wegen habe ich gelernt, nicht erpressbar

zu sein. Sie suchen nämlich nach eventuellen Angriffspunkten in meinem Leben.
E.L.L.

Es ist besser für sich selbst zu schreiben und kein Publikum zu haben, als für Publikum zu schreiben und kein Selbst zu haben. (Cyril Connolly)

Die Kriminalisierung eines Volkes erreicht man, in dem die Regierung selbst kriminell ist.

E.L.L.

Eva, Du bist ein Allroundgenie. Nicht alles hast Du von Deinen Eltern geerbt, denke ich ... Das Talent.... ja teilweise.... aber Fleiß, Durchsetzungsvermögen etc. hast Du schon selber … Du bist eine sehr bemerkenswerte Frau.... und eine sehr liebe und normal gebliebene dazu … Dr. S.B.

Perfektion ist

für den, der sie betreibt, sehr nützlich. Für andere Mitmenschen unheimlich... E.L.L.